Im Laufe der Zeit habe ich einige Umbauten an meiner Ural vorgenommen.
Kraftstoff / Tank
Peilstab Motoröl
Getriebe
Hinterachsantrieb
Bremse
Bordwerkzeug
Kraftstoff / Tank
Kraftstoffzufuhr
Der Benzinhahn besitzt 2 Anschlüsse für die Vergaser. Da die Dichtungen im Hahn nicht immer genau exakt passen, die Bohrungen oftmals ungenau sind und sich auch schon mal eine der beiden Bohrungen zusetzen kann, entstehen folgende Probleme: Ein Vergaser bekommt weniger Kraftstoff als der andere. Im Leerlauf und unter Teillast läuft der Motor normal, unter Belastung läuft er unrund und gibt nicht die volle Leistung ab. Es können auch Folgeschäden wie Klemmer und sogar ein durchgebrannter Kolbenboden die Folge sein. Abhilfe bringen zwei Y- förmige Verbinder wie im Bild dargestellt. Auf diese Weise erhalten immer beide Vergaser die gleiche Menge Kraftstoff.
Tank abbauen
Der Abbau des Tanks gestaltet sich schwierig, weil der Verbindungsschlauch der beiden Tankhälften abgezogen werden muss, um den Tank abnehmen zu können. Vorher muss den Tank daher immer entleeren werden. Da dies auch nie völlig möglich ist, läuft immer Kraftstoff aus.
Zwei Methoden sind möglich: Abklemmen des Schlauches, je einmal links und einmal rechts, und dann in der Mitte durchschneiden, Tank abnehmen und später einen neuen Schlauch einbauen. Besser ist es jedoch, eine selbstverschliessende, trennbare Verbindung einzubauen. Ich habe eine Schnellverschlusskupplung von der Firma Hein Gericke verwandt, passt gut und kostet 14,95 € . (Artikel Nr. 31161130000 , im Technik-Katalog auf S. 207, Stand: Dezember 07)
Tanklagerung
Um Risse im Tank zu vermeiden, habe ich die starre Lagerung umgebaut:
- die vorderen Befestigungslaschen wurden auf 9 mm aufgebohrt. Auf die Rahmenbefestigungen wurde ein Stück Benzinschlauch gezogen und zwischen Befestigungslasche und Rahmen innen und aussen je ein Gummi untergelegt. Hier eignet sich hervorragend das Gummi des Bügelverschlusses vom Flensburger Bier.
die hintere Befestigung wurde ebenso mit Benzinschlauch und Gummi-Unterlegscheibe umgebaut.
Der Tank ist nun flexibel gelagert.
Peilstab Motoröl
Der Peilstab wurde gegen einen Peilstab mit Thermometer ausgetauscht. Hersteller R&R.
Gemessene Öltemperaturen: zwischen 70 Grad und max. 90 Grad im Hochsommer bei längeren Vollgasfahrten. Ein Ölkühler oder eine größerer Ölwanne ist daher nicht erforderlich. Im Übrigen fahren Ural-Maschinen auch völlig serienmässig in Bereichen mit tropischen Klima, ohne zu überhitzen.
Getriebe
Die Einfüllschraube für das Getriebeöl habe ich mit einem Peilstab versehen, in dem ich ein Loch in die Schraube gebohrt und ein Drahtstück mit gleichem Durchmesser in das Loch mit sogenannten Flüssigmetall geklebt habe.
Die Ölablasschraube habe ich durch eine Innensechskant (sog. Inbusschraube) aus dem BMW-Fundus ersetzt. Es ist die Ölablasschraube der 2-Ventiler aus den 80er / 90 er Jahren (R 80, R 100 usw).
Hinterachsantrieb
Die Be- bzw. Entlüftung des Hinterachsantriebes über die Öffnung im Wellendichtring ist nicht ausreichend. Zudem kann hier Öl in Richtung der Bremsbeläge austreten. Zur besseren Entlüftung / Abbau des Überdrucks habe ich in die Öleinfüllschraube ein Loch mit einem Durchmesser von 1 mm gebohrt. Der Druck kann sich so abbauen, aufgrund des kleinen Durchmessers tritt auch von aussen kein Wasser ein.
Bremse
Anpassung neuer Bremsbeläge
Um neue Beläge an den Trommeldurchmesser anzupassen, sollten sie auf das entsprechende Mass abgedreht werden. Hierzu Bremsankerplatte mit den Beläge in die Drehmaschine einspannen und überdrehen. Dabei müssen die Beläge mittels z.B. einer Gewindestange als Ersatz für den Bowdenzug vorgespannt werden:
Filmchen: Ural-Belaege-abdrehen.MOV
Einstellen der Bremse
Die Beläge müssen gleichmässig anliegen, hierzu können die Backen mittels der Einstellschrauben jeweils individuell angepasst werden. Prüfung, ob die Beläge tragen und gleichmässig anliegen, kann durch Einreiben der Beläge mit Kreide erreicht werden. Dann wieder die Bremse montieren und das aufgebockte Vorderrad mit der Hand drehen und dabei die Bremse leicht anziehen. Wenn anschliessend die Beläge angesehen werden, erkennt man an den Schleifspuren, wo die Beläge anliegen. Einstellung durch die Stellschrauben oder, wenn erforderlich: überdrehen (siehe oben).
Wichtig ist auch, dass die Verbindungsstange der Bremshebel auf genau den Abstand der Bremsschlüsselwellen eingestellt wird, andernfalls ergibt sich eine ungünstige Hebelübersetzung.
Der Bremshebel, in den der Seilzug eingehängt wird, muss bei angezogener Bremse im rechten Winkel zum Seilzug stehen, nur so ergibt sich die grösstmögliche Krafteinleitung.
Seilzug
Der Originalseilzug ist zu instabil und wird beim Betätigen der Bremse regelrecht in sich zusammengeschoben. Hier sollte auf einen stabileren Zug mit einer festeren Hülle umgebaut werden.
Bordwerkzeug
An Bordwerkzeug habe ich mit:
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